Verliert der Mittelstand den Anschluss an die „Digitalisierung“?
Vor wenigen Wochen war SLOGAN Geschäftsführer Wolf Hirschmann im Rahmen eines Wirtschaftstreffens in Berlin, dort referierte auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel.Eine ihrer zentralen Aussagen lautete: „Es gilt eine vernetzte Welt zu gestalten – und für die Unternehmen bedeutet dies, unter anderem, auch die Herausforderung einer neuen Kundenorientierung“.
Soweit so gut. Es war ein starker Auftritt von ihr, mit klaren Worten.
Wie aber sieht es in den Unternehmen aus? Eine Studie besagt, dass 43 Prozent der Firmen wegen des Rückstands in der Digitalisierung ein Ende ihres Geschäftsmodells in 3 bis 5 Jahren befürchten.
Eine im November 2016 veröffentlichte Studie von Dell Technologies zeigt des Weiteren auf, dass vier von zehn Business-Entscheidern in Deutschland nicht wissen, wie ihre Branche auf Sicht von gerade einmal drei Jahren aussehen wird.
Immerhin sind die deutschen Unternehmen willens, ihr Transformationstempo zu steigern – doch nur fünf Prozent der Firmen gehören zur „Digital-Leader-Gruppe“. 62 Prozent der Befragten geben zu, dass die digitale Transformation in ihrem Betrieb eigentlich schon weiter fortgeschritten sein sollte.
Neben Skepsis in puncto Notwendigkeit sowie Zweifeln an der Dringlichkeit ist ein möglicher Hemmfaktor aber auch die Qualität der „Infrastruktur“. Denn, traurig aber wahr, Deutschland ist „abgehängt“ im Wettbewerb der schnellen und intelligenten Netze. Es ist eine, wie wir meinen, bemitleidenswerte Tatsache, dass wir in unserem Land lediglich einen prozentualen Anteil von 1,6% (Stand 06/16) haben, wenn es um Glasfaseranschlüssen bei stationären Breitbandanschlüssen geht. Im Vergleich dazu: In Lettland betrug die Quote 61,5% und in Japan sogar 74,1%.
Bei einer Studie von EY, aus dem März 2016, basierend auf einer Befragung von 3.000 mittelständischen Unternehmen wurde deutlich, dass in Unternehmen mit guter Geschäftslage die digitalen Technologien eine sehr große Rolle für das Geschäftsmodell bieten. Vorwiegend betrifft dies die „Kundenbeziehung, die ganz oder teilweise auf digitalem Weg stattfindet“ - was von 39% der Befragten bestätigt wurde. Aber auch „Produktverkauf und Bezahlung online“ gewinnt an Gewicht.
Der, im Juni 2017 vorgestellte, Monitoring Report des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie „Wirtschaft Digital 2017“ zeigt weitere Potenziale der Digitalisierung auf.
Bei dieser Studie machten 47% der Unternehmen aus der gewerblichen Wirtschaft die Erfahrung, dass die Digitalisierung zu Kostensenkungen führte. Auch die „Aneignung neuen Wissens“ und die „Erschließung neuer Märkte und Kundengruppen“ seien messbare Vorteile.
Resümee aus unserer Sicht:
Wenn in diversen Studien belegt wird, dass Schlüsselbranchen wie der Maschinenbau und die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland nur „mittelmäßig digitalisiert“ sind, dann sollten die Alarmglocken in höchster Lautstärke klingen. Doch unabhängig von den, zugegeben bitteren Defiziten bei der Infrastruktur, gehört zur Digitalisierung auch eine Geisthaltung. Wie steht es um „Kooperationen“, um Themen voranzutreiben? Mit welchen Start-ups tauscht man sich aus? Welche internen Digitalisierungsprojekte werden forciert?
Speziell im Bereich Weiterbildung gibt es pragmatische und faszinierende Möglichkeiten... Stichwort „Blended Learning“. Dabei verknüpfen wir in unserer Beratungsarbeit klassische Präsenz-Vertriebstrainings mit teilnehmerspezifischen e-Learning Modulen. Mit messbarem Erfolg.